Weitere Informationen
Statistik 2024: https://www.jugend-forscht.de/uploads/media/Anmeldestatistik_Jugend_forscht_2024.pdf
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Disziplin, Erfindergeist und Beharrlichkeit auch in Phasen, in denen es nicht so recht vorangeht: Das sind nach Ansicht des Wettbewerbsleiters Jochen Meyer die Voraussetzungen, bei Jugend forscht gut abzuschneiden. 10.492 Teams haben bundesweit ihr Projekt in der 59. Runde von Jugend forscht und Schüler experimentieren eingereicht, 1.652 kommen aus Bayern. Von den 63 Teams in der Region München-West haben 11 Projekte den Sprung ins Landesfinale geschafft.
Die Gewinner:innen im Überblick:
Arbeitswelt
Anna Klymenko (17) und Helena Link (16) vom Graf-Rasso-Gymnasium Fürstenfeldbruck
Die nachhaltige Verwertung von Eierschalen zu einem Papierersatz
Das Projekt befasst sich mit der nachhaltigen Verwertung von entsorgten Eierschalen zu Papierersatz. Nach Auflösung der Schale wird die Eierschalenmembran zerkleinert und wie gewöhnliche Papierfasern geschöpft. Um das Papiers elastischer zu machen, wird vor der Trocknung Glycerin hinzugegeben. Physikalische Merkmale von üblichem Papier wurden mit unserem verglichen, um die Eigenschaften zu definieren und Unterschiede zu erkennen. Beispielversuche sind die Ermittlung des Weißegrades des Papiers mithilfe eines Spektrometers oder die Reißfestigkeit anhand eines Newtonmeters.
Zusatzpreis: Sonderpreis Nachwachsende Rohstoffe (75 €, Preisstifter: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft und Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe e. V.)
Biologie
Wiebke Rauschenbach (17), Franz-Marc-Gymnasium, Markt Schwaben
Geruchskonditionierung von Honigbienen
Honigbienen sind zu erstaunlichen Riechleistungen in der Lage. Sie erkennen ergiebige Blüten wieder und bevorzugen sie gegenüber den Blüten anderer Pflanzenarten. Diese Eigenschaft heißt Blütenstetigkeit. Dieses Projekt geht der Frage nach, ob Bienen Gerüche erlernen und wiedererkennen können, und ob erlernte Gerüche bei der Futtersuche eine Rolle spielen, also zur Blütenstetigkeit beitragen. Das Erlernen von Reizen wird auch als Konditionierung bezeichnet. In diesem Projekt wird zunächst mithilfe eines Laborexperimentes gezeigt, dass Honigbienen auf Eukalyptusduft konditionierbar sind. Anschließend wird in einem Feldexperiment nachgewiesen, dass Bienen, die auf Eukalyptusduft konditioniert sind, eine simulierte Futterquelle mit diesem Duft weiteren simulierten Futterquellen mit anderen Gerüchen vorziehen.
Chemie
Clara Glatzl (17) und Oliver Barnutz (17) München Städtisches Elsa-Brändström-Gymnasium, München
Die Maillard-Reaktion zur Herstellung von Fleischaroma nicht tierischen Ursprungs
Die Maillard-Reaktion ist wichtig, wenn für den Fleischgeruch und -geschmack verantwortliche Stoffe entstehen. Der Reaktionsmechanismus und die entstehenden Produkte sind sehr komplex. Deshalb ist es schwer sie zu identifizieren und zu synthetisieren. Deshalb wird die Maillard-Reaktion mit definierten Edukten nicht tierischen Ursprungs durchgeführt, um einen fleischähnlichen Geruch und Geschmack zu erzielen. Zuerst lässt man verschiedene Mischungen im Reagenzglasmasstab reagieren und nimmt Geruchsproben. Vielversprechende Rezepturen sollen dahingehend untersucht werden, ob sie auch in der Anwendung an Fleischimitaten eine aromafördernde Wirkung haben.
Geo- und Raumwissenschaften
Benedikt Drost (17) Neuried Feodor-Lynen-Gymnasium Planegg, Planegg
Städte der Zukunft. Grüne Dächer gegen die Folgen des Klimawandels
Urbane Hitzeinseln (UHI) beschreiben das Phänomen der Aufheizung der Städte gegenüber dem Umland. Dies ist mit negativen Folgen für die Lebensqualität und Gesundheit der Bewohner verbunden. Der Klimawandel wird dieses Problem weiter spürbar verstärken, so dass rasch Strategien entwickelt werden müssen, um den UHIs entgegenzuwirken. Eine flächensparende Maßnahme ist die Anlage von Gründächern. Das Projekt besteht aus zwei Hauptteilen: 1) Mit Hilfe von 1:30 Hausmodellen und kontinuierlicher, elektronischer Aufzeichnung von Temperatur und Luftfeuchtigkeit wurden folgende Effekte von begrünten im Vergleich zu dunklen oder hellen Dächern untersucht: - Kühlung der Umgebungstemperatur - Kühlung der Wohnräume - Effektivitätssteigerung von Fotovoltatikpaneelen 2) Für den Wohnort Neuried wurden zur Erfassung der Dachflächen, die sich für eine Begrünung eignen, ein Gründachkataster erstellt, das online abgerufen werden kann.
Zusatzpreis: Sonderpreis Energiewende & Klimaschutz (75 €, Preisstifter: Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz)
Mathematik/Informatik
Mauritz Orlinski (18), Technische Universität München, München
Batteriebasierte Streckenplanung für UAVs im mTSP durch Genetische Algorithmen
In dieser Arbeit wird die optimierte Lösung des mTSP (Multiple Traveling Salesman Problem) unter Berücksichtigung der Batteriekapazität behandelt, insbesondere im Kontext der Routenplanung für UAVs (Unmanned Aerial Vehicles). Aufgrund der enormen Rechenkomplexität präziser Lösungsansätze werden verschiedene Heuristiken und Optimierungsmethoden untersucht, um das mTSP effizient zu bewältigen. Ein genetischer Algorithmus wird eingehend analysiert und als Ansatz verwendet, um das Problem sowohl optimiert als auch zeitnah anzugehen. Die Ergebnisse zeigen, dass der genetische Algorithmus qualitativ hochwertige Lösungen erzielen kann, die im Vergleich zu herkömmlichen Greedy-Algorithmen überlegen sind. Allerdings ist bei der Wahl dieser Methode die längere Laufzeit zu berücksichtigen. Zudem wurde ein mathematisches Konstrukt entwickelt, um die batteriebeschränkte Routenplanung von UAVs im mTSP leichter behandeln zu können.
Technik
Philipp Lorff (17) Gröbenzell Gymnasium Gröbenzell, Gröbenzell
Entwicklung eines ferngesteuerten Messbootes
Aufgrund des Klimawandels ändern sich ständig die Bedingungen in unseren Ökosystemen. Gerade bei Kleingewässern wie Seen und Flüssen ist eine Überwachung mit den bestehenden Technologien wie Messbojen und Satellitenaufnahmen aufwendig, teuer und häufig auch ungeeignet. Die Lösung ist ein selbst konstruiertes ferngesteuertes Messboot mit Sensoren und GPS, das klimatische Daten an jedem Punkt eines Gewässers erfassen kann. Diese einfache und kostengünstige Lösung zur Überwachung von Wasserbedingungen ermöglicht ein besseres Verständnis unserer Gewässer und unseres Klimas, um schneller und präziser auf ökologische Veränderungen reagieren zu können.
Biologie
Simon Dilling (12) München Rupprecht-Gymnasium München, München
Pflanzenwachstum mit LEDs Schüler experimentieren, Biologie
Mit welchen Licht-Farben wachsen Pflanzen am besten? Ziel ist, herauszufinden, ob Zimmerpflanzen davon beeinflusst werden, wenn sie z.B. in einem Raum mit roter Beleuchtung stehen. Mit welcher Licht-Farbe wachsen Pflanzen am besten? Vermutung: Pflanzen mit roter Farbe wachsen am besten, weil rot die Komplimentärfarbe von Grün ist. Aus Tetra-Packs wurden zwei Gewächshäuser mit jeweils drei dunklen Kabinen gebaut, die im Deckel eine selbstgelötete Platine mit jeweils drei LEDs darin haben und auf Kresse leuchten. Das Wachstum in den Kabinen wird miteinander verglichen, um zu schauen, mit welcher Lichtfarbe die Pflanzen am besten wachsen.
Geo- und Raumwissenschaften
Viyona Singh (12) und Aarav Singh (12) München Gymnasium Gröbenzell, Gröbenzell
AI Smart Watering
Eine Ursache für den zunehmenden Wassermangel auf der Erde ist die verschwenderische Bewässerung von Gartenanlagen. Wetterprognosen und Regression-Modelle werden einbezogen, um die Bodenfeuchte einzuschätzen. So kann die optimale Gießmenge berechnet werden. Dadurch kann Gießwasser gespart werden und die Pflanzen verwelken nicht. Die erhobenen und berechneten Daten wurden in eine Android App integriert und zusätzlich mit wassersparenden Tipps versehen.
Sonderpreis Ressourceneffizienz (75 €, Preisstifter: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz)
Mathematik/Informatik
Aarav Singh (12) und Viyona Singh (12) München Gymnasium Gröbenzell
aMAZE with a Robot Swarm
Irrgärten enthalten viele herausfordernde Konzepte, sowohl aus dem mathematischen als auch aus dem computerwissenschaftlichen Bereich. Durch ihren komplexen Bau sind Irrgärten schwer zu lösen. Bei der Umsetzung von Irrgärtengenerier- und Lösungsalgorithmen spielt Schwarmintelligenz eine entscheidende Rolle. Roboter sind darauf angewiesen, kooperativ zu agieren, um gemeinsam komplexe Aufgabenstellungen zu bewältigen. Diese kollektive Herangehensweise ermöglicht es den Robotern nicht nur, Zeit zu sparen, sondern auch ihre Batteriekapazität zu schonen, die sie bei spezifischen Aktionen verbrauchen. Sie können ihre Energievorräte wieder aufladen, indem sie eine beliebig platzierte Ladestation im Irrgarten aufspüren. Die erstaunlichen Resultate zahlreicher durchgeführter Experimente wurden mathematisch nachgewiesen und systematisch dokumentiert. Darüber hinaus wurde ein Modell auf Basis von Reinforcement-Learning entwickelt, das auf die Optimierung von Zeit und Batterieverbrauch abzielt.
Physik
Feiya Li (13) und Chiara Haeuserer (14), Max-Planck-Gymnasium, München
Umwandlung der Energien
Bei einer Fallbewegung wandelt sich Lageenergie in kinetische Energie um. Die kinetische Energie wandelt sich beim Aufprall teilweise in Wärmeenergie um. Diese Umwandlungen haben wir versucht, experimentell möglichst genau nachzuvollziehen, indem wir bei einer Fallbewegung verschiedene Einflussgrößen gemessen und gezielt verändert haben.
Technik
Lina Marie-Therese Klinger (12), Nymphenburger Gymnasium des Schulvereins Ernst Adam München e. V., München
#SustainableRoofChallenge: Antarktis auf dem Dach
Wie kann man der menschengemachten Klimaerwärmung entgegenwirken? Eine Dokumentation brachte mich auf meine Idee: Nur weil die Pole weiß sind, strahlen sie bis zu 90% der Sonnenenergie zurück ins All. Die Fläche der Pole wird aufgrund der Erderwärmung aber immer kleiner; Ein Teufelskreis beginnt. Ich habe nach einer Möglichkeit gesucht, diesen zu stoppen oder zumindest zu verlangsamen, indem ich eine andere Fläche gesucht habe, die man weiß machen kann. Anbieten würden sich dafür Hausdächer: Nicht nur, dass es Millionen davon gibt; vielleicht ließe sich damit sogar Energie sparen. Wird es im Sommer durch die Nutzung des Albedo-Effekts nicht so unerträglich heiß im Haus (Spart man durch weniger Kühlen Energie?) und könnte man im Winter durch schwarze Ziegel Wärme anziehen und so die Heizkosten senken? Um diese Fragen zu beantworten, habe ich 6 kleine Häuschen mit verschiedenen Ziegeln gebaut. Jeweils zwei Temperatursensoren haben gemessen und täglich für ein halbes Jahr Daten geliefert.
Landeswettbewerb Jugend forscht findet im April statt
Für die Jugend-forscht-Gewinner dieses Regionalwettbewerbs geht es nun am 10. bis 12. April 2024 nach Vilsbiburg zur Qualifikation für das bundesweite Finale in Heilbronn (30. Mai bis 2. Juni 2024). Der Landeswettbewerb für „Schüler experimentieren“ findet am 26. Und 27. April in Regensburg statt. Einen Bundeswettbewerb gibt es für sie nicht.
Weitere Informationen
Statistik 2024: https://www.jugend-forscht.de/uploads/media/Anmeldestatistik_Jugend_forscht_2024.pdf