Robotics Institute Germany (RIG): Spitzenstandorte der Robotik bündeln ihr Wissen
Das RIG wird künftig die zentrale Anlaufstelle für Robotik in Deutschland. Vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert werden 16 Universitäten und außeruniversitäre Einrichtungen Synergien nutzen und die so genannte verkörperte Intelligenz gemeinsam weiterentwickeln.
Intelligente Robotiklösungen beeinflussten das Gesundheitswesen, die Bildung, die Mobilität und den Umweltsektor gleichermaßen. Das RIG verfolgt das Ziel, mit der Robotik an Innovationen in der Chemie, der Pharmazie und der Automobilindustrie anzuschließen, die Deutschland in der Vergangenheit als Industrienation etabliert hat. Robotikerinnen und Robotiker in Deutschland gehören bereits zur internationalen Spitze in der KI-basierten Robotik. Das RIG soll das vorhandene Potenzial bündeln und synergetisch nutzen.
Die Partner des RIG
Mit dabei sind neben der TUM acht weitere Universitäten, das Karlsruher Institut für Technologie (KIT), die Universität Bonn, die Technische Universität Berlin, die Technische Universität Darmstadt, die Universität Bremen, die Universität Stuttgart, die RWTH Aachen, die Technische Universität Dresden und die Technische Universität Nürnberg. Hinzu kommen das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), das Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme, drei Fraunhofer-Institute (IPA, IOSB und IML) und das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) sowie 19 assoziierte Partner. Eine Zusammenarbeit mit weiteren (auch internationalen) Partnern etwa aus der Industrie ist geplant.
Die fünf strategischen Ziele des Robotics Institute Germany
1. Forschung weltweit wettbewerbsfähig machen
Ziele des RIG sind, die Zusammenarbeit zwischen Robotik-Standorten zu fördern sowie Forschungscluster zu Schlüsseltechnologien in Deutschland zu etablieren. Eine weltweit wettbewerbsfähige Forschung für KI-basierte Robotik in Deutschland soll entstehen – mit einem klaren Fokus auf Innovationen. Dafür soll das RIG die konkreten Herausforderungen in Deutschland im Blick haben und mit einer missionsorientierten Forschung forcieren.
2. Infrastruktur und Ressourcen gemeinsam nutzen
Die Partner des RIG werden ihre Infrastruktur und Ressourcen für gemeinsame Forschungen nutzen. Dazu gehören physische und virtuelle Labore sowie etwa Software und Forschungsdaten. In einem dynamischen, offenen Ökosystem werden Daten und Software gemeinsam nutzbar sein.
3. Talente fördern und Training für die Robotik anbieten
Talente entwickeln und finden steht im Mittelpunkt des RIG-Talentprogramms. So sollen ein RIG-Curriculum zur forschungsorientierten Lehre für KI-basierte Robotik, ein einheitlicher Bachelor-Einführungskurs und neue englischsprachige Masterprogramme sowie ein RIG-Doktoranden-Programm für die Robotik entstehen. Um Talente zu gewinnen, setzt das RIG schon in Schulen an: Für die gymnasiale Oberstufe sollen Kurse in Robotik und KI entwickelt und begabte Schülerinnen und Schüler gefördert werden.
4. Robotikforschung vergleichbar machen mit Benchmarking und Wettbewerben
RIG-Robotik-Benchmarks werden in eigenen Laboren entwickelt, um Fähigkeiten wie die Objektmanipulation, Navigation in schwierigem Gelände oder die Mensch-Roboter-Interaktion standardisiert testen zu können. Mit diesen Benchmarks setzt das RIG neue Maßstäbe für die Bewertung von Robotersystemen in Bereichen wie persönliche Assistenz, flexible Produktion oder Logistik. Zudem sollen Wettbewerbe wie die Autonomous Racing Challenge, der RoboCupHumanoid Soccer oder der RoboCupRescue für Such- und Rettungsroboter künftig eine noch größere Rolle spielen und eine eigene RIG-Challenge entwickelt werden.
5. Den Transfer von Forschungsergebnissen für die Industrie vereinfachen
Um Forschung in wettbewerbsfähige Produkte umzumünzen, müssen Forschung und Industrie eng zusammenarbeiten. Deshalb sieht das RIG-Innovationsprogramm vor, technische Bedürfnisse der Industrie aufzuspüren und den „Technology Readiness Level“ zu erhöhen. Das RIG will die Start-up-Kultur fördern und zudem die Forschenden besonders dazu motivieren, neue Anwendungsfelder für die Robotik zu entwickeln. Das Maß aller Dinge: Anzahl und Größe von neuen Startups, Anzahl von Patenten und der Umfang direkter Finanzierungen durch die Industrie werden Jahr für Jahr überprüft.
Steckbrief RIG
Start: 1. Juli 2024
Budget: 20 Millionen Euro
Laufzeit: 1. Juli 2024 bis 31. Juni 2028
Förderung: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Konsortialführer: Technische Universität München (TUM)
16 Vollpartner:
TUM (Konsortialführer), Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Universität Bonn, Technische Universität Berlin, Technische Universität Darmstadt, Universität Bremen, Universität Stuttgart, RWTH Aachen, Technische Universität Dresden, Technische Universität Nürnberg, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), das Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme, Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA, Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung IOSB, Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML sowie das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI).
19 assoziierte Partner:
Universität Augsburg, Universität Bayreuth, Universität Bielefeld, Technische Universität Braunschweig, Technische Universität Chemnitz, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Universität Freiburg, Universität Hamburg, Leibniz Universität Hannover, Universität Heidelberg, Technische Universität Ilmenau, Universität Kaiserslautern-Landau, Universität zu Lübeck, Ludwig-Maximilians-Universität München, Universität Tübingen, Baiosphere, Cyber Valley GmbH, Hessisches Zentrum für Künstliche Intelligenz, Deutsches Rettungsrobotik-Zentrum e.V.
Sprecherfunktion für das Konsortium:
Prof. Tamim Asfour vom KIT als Sprecher
Prof. Angela Schoellig von der TUM als Co-Sprecherin und Koordinatorin
Prof. Sven Behnke von der Universität Bonn als Co-Sprecher
Prof. Oliver Brock von der TU Berlin als Co-Sprecher
Webseite:
www.robotics-institute-germany.de
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