Blended Classroom nennt sich das Konzept, nach dem der Forscher Moritz Sattler aus dem Lehrstuhl für angewandte Mechanik der TUM zusammen mit dem Leiter des Lehrstuhls, Prof. Daniel Rixen, die Vorlesung zur Roboterdynamik entwickelt hat. Anders als in einer Frontalvorlesung haben Studierende die Wahl, ob sie Vorlesungen online verfolgen oder vor Ort lernen wollen.
Roboterdynamik: Vorlesungen sind auf Online-Plattform verfügbar
Eine wöchentliche Vorlesung besteht aus einem „Learning Flow“, einer Abfolge von etwa 15 kurzen Videos und Aufgaben. Da dieses Material auf einer Online-Plattform zur Verfügung steht, können Studierende sich aussuchen, ob sie die Aufgaben zu Hause lösen oder zu Vorlesungszeiten im Lehrstuhl von Prof. Rixen. Letzteres hat den Vorteil, dass Studierende gemeinsam an Aufgaben arbeiten können und sich Unterstützung durch Moritz Sattler oder Daniel Rixen holen können, die zu Vorlesungszeiten vor Ort sind.
Für seine Vorlesung zur „Roboterdynamik“ im Masterstudium hat die Fachschaft Maschinenbau Prof. Daniel Rixen, Moritz Sattler und Philipp Radecker für das Sommersemester 2024 und das Wintersemester 2024/25 nun die „Goldene Lehre“ für die Vorlesung verliehen. Dafür haben die Studierenden im Maschinenwesen Vorlesungsmodule ihrer Professorinnen und Professoren im Masterstudium bewertet. Nach Angaben der Fachschaft gibt es in jedem Semester Lehrevaluationen für jedes Modul, die von Studierenden ausgefüllt und an die jeweilige School geschickt werden. Die Fachschaft wertet sie nach einer fachschaftsinternen „Goldene Formel“ aus, die die Beurteilung der Studierenden aber auch die Anzahl der Bewertungen berücksichtigt.
Tutoriumsartige Vorlesung, wöchentlich neuer Stoff
„Studierende wollen heute flexibel sein“, erläutert Prof. Rixen, „manchmal haben sie an einem Tag Vorlesungen in der Innenstadt, aber auch in Garching, wo sich auch mein Lehrstuhl befindet. Da ist es praktisch, Vorlesungen dann zu hören, wenn es zeitlich gut passt.“ Aktuell lädt Kollege Sattler die tutoriumsartige Vorlesung einmal in der Woche hoch. Der Vorteil für Studierende vor Ort liegt darin, dass sie sich auf das neue Lernmaterial konzentrieren: „So synchronisieren wir die Diskussionen“, sagt der Wissenschaftler, der die Online-Plattform entwickelt hat und das Gesamtkonzept „Room for Improvement“ nennt. Weiterer Vorteil des Konzepts: „Dozentinnen und Dozenten bereiten sich auf eine Vorlesung besser vor, wenn der Stoff aufgezeichnet wird“, sagt Rixen, „das ist natürlich auch nachhaltiger“.
„Meine absolute Lieblingsveranstaltung“ (Abraham Gassama, Masterstudent Robotics, Cognition, Intelligence)
„Zu Beginn des Semesters habe ich Vieles zu Hause gemacht, als es dann auf die Prüfungen zuging, mehr vor Ort“, sagt Simon Krülle, Student im Masterstudium Robotics, Cognition, Intelligence an der TUM. „Meine absolute Lieblingsveranstaltung“, gesteht Abraham Gassama, der zusammen mit Simon studiert: „Klasse, dass es die Videos gibt. So ist es einfacher rauszukriegen, was für die Aufgaben wichtig ist.“ Mitstudent David Rothfuß ist besonders angetan von der Vor-Ort-Veranstaltung, zu der er dann oft zusammen mit seinen Freunden aus dem Studium kommt: „Wenn man eine Aufgabe nicht alleine rauskriegt, diskutiert man sie mit den Anderen am Tisch. Wissen die auch nicht weiter, sind immer noch Moritz und Daniel Rixen da.“
Weitere Informationen
Hintergrundinformationen zum Room for Improvement: https://rfi.am.ed.tum.de/about/