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euROBIN: Wie internationale Robotik-Wettbewerbe der Wirtschaft nutzen
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Übertragbarer Kompetenzen in der Robotik finden und entwickeln: Das ist eines der wichtigen Ziele des euROBIN-Projekts. Das Netzwerk aus 32 Partnern, darunter Universitäten und Unternehmen, will maschinelles Lernen und der künstliche Intelligenz nutzen und Fähigkeiten bündeln, die auf den verschiedenen Roboterplattformen seiner Mitglieder eingesetzt werden können. „Eine neue Generation von kognitiven und adaptiven Mehrzweckmaschinen ist in greifbarer Nähe. Diese Roboter werden sich von den bisherigen durch ihre Fähigkeit unterscheiden, zu lernen und Informationen über ihre Umgebung auszutauschen - durch die Förderung von Synergieeffekten zwischen akademischen Einrichtungen, Industrieführern und politischen Entscheidungsträgern", so ist auf der Website von euROBIN zu lesen.
Wettbewerb in einer internationalen Gemeinschaft
Der Wettbewerb zwischen Forschern treibt den Fortschritt voran, schafft aber auch Informationssilos - ein Hemmschuh für die Forschung. Das euROBIN-Projekt setzt auf ein alternatives Veranstaltungsformat, bei dem die Teilnehmer wiederverwendbare Hardware- und Softwaremodule in ihrer Lösung einsetzen. Während eines jährlichen Projekttreffens, das direkt im Anschluss an die letztjährige Humanoids-Konferenz 2024 in Nancy, Frankreich, stattfand, organisierte euROBIN erstmals einen kollaborativen Wettbewerb oder eine „Coopetition“ mit drei Ligen für Outdoor-, Heim- und Industrieroboter. Die Teams bereiteten Roboterlösungen vor, um autonom einen Hindernisparcours für die Paketzustellung zu bewältigen, Gegenstände in einer nachgebildeten Küche zu suchen und zu organisieren und eine industrielle elektrische Inspektionsaufgabe für die jeweilige Liga zu erfüllen. 15 Projektpartner brachten ihre Roboterplattformen und Teams zusammen, um eine Woche lang ihre Methoden, Herausforderungen und Erfahrungen miteinander zu teilen. Jeder Teilnehmer erhielt Punkte für die Herstellung von Modulen und zusätzlich auch für die Integration von Modulen anderer Teams.
Realitätsnahe Robotik: Übertragbare Anwendungen für die Industrie
„Unsere Coopetition-Challenge war ein herausragendes Merkmal der euROBIN-Woche. Die eingeladenen Teams kamen nicht nur zusammen, um ihre Methoden untereinander auszutauschen, sondern auch mit Hunderten von Schulkindern, die den Veranstaltungsort während der Woche besuchten, um zukünftige Robotiker zu inspirieren“, sagt Peter So, Forscher am Munich Institute of Robotics and Machine Intelligence (MIRMI) der Technischen Universität München (TUM) und Organisator der Industrieliga für den ‚Coopetition‘ in Nancy. “Die abschließenden Demonstrationen und die gemeinsame Sammlung von Roboter-Skills stellen zahlreiche Beispiele für innovative Fortschritte in der realen Robotik dar, die auf verschiedene industrielle Anwendungsfälle übertragbar sind.” Der Robotikexperte So kann auf ein Jahrzehnt Erfahrung in der Integration von Robotersystemen zurückblicken und organisiert seit 2021 den internationalen Wettbewerb “Robothon Grand Challenge” auf der Messe Automatica in München. Letztlich zielt jede Veranstaltung darauf ab, „die Robotik-Community herauszufordern, vielseitige, wiederverwendbare Roboterfähigkeiten zu entwickeln. Unsere Wettbewerbs-Taskboards bieten eine gemeinsame Demonstrations- und Benchmarking-Plattform, um die Entwicklungen bei der Automatisierung manueller Aufgaben bei der Verarbeitung von Elektronikschrott regelmäßig und automatisch zu bewerten und die Kreislaufwirtschaft zu fördern.“
Beispiele für Robotik-Wettbewerbe in 2024: euROBIN Manipulation Skill Versatility Challenge auf der IROS in Abu Dhabi und die Humanoids-euROBIN Week Coopetition in Nancy
Im vergangenen Jahr organisierte So zwei hochkarätige Robotikwettbewerbe auf den bekannten Konferenzen IROS und Humanoids. „Das Ziel dieser Veranstaltungen ist es, führende und aufstrebende Wissenschaftler auf dem Gebiet der Robotermanipulation zusammenzubringen, um Methoden der Automatisierungstechnik zu vergleichen und Wissen weltweit auszutauschen. Unser gemeinsames Ziel ist es, den neuesten Stand der Robotermanipulation zu demonstrieren, interessante Forschungsbereiche zu identifizieren und die Leistungsunterschiede zwischen Robotern und Menschen zu messen. Die Organisation von Wettbewerben hat gezeigt, dass sie ein effektiver Weg sind, um die Öffentlichkeit, die Robotik-Community und alle Interessengruppen aus Wissenschaft und Industrie einzubinden und die wirkliche Robotik zu präsentieren.“
Die nächsten Veranstaltungen im Jahr 2025: ERF 2025 und Automatica
ERF 2025:
Im Jahr 2025 wird Peter So auf dem European Robotics Forum in Stuttgart einen Workshop organisieren und auf der Automatica in München die nächsten Robothon Grand Challenge Wettbewerb organisieren.
Besuchen Sie die Forum-Website.
Automatica:
Robothon-Wettbewerb: Forscher, die am nächsten Robothon auf der automatica teilnehmen wollen, können sich bald bewerben.