Der Maschinenbauingenieur und Professor hat sich auf Robotik für die Rehabilitation spezialisiert. Seine Forschung konzentrierte sich zunächst auf starre Systeme wie robotergestützte Hände und Handgelenke, bevor er vor mehr als zehn Jahren verstärkt flexible und weiche Systeme erforschte, die menschliche Bewegungen wie Gehen, Heben oder Greifen unterstützen. Diese intelligenten Exosuits waren auch ein wichtiger Teil seiner Arbeit in seiner letzten Position an der Universität Heidelberg.
Vom MIT über das IIT zur TUM
Der in Rom geborene Masia promovierte als junger Wissenschaftler an der Università degli Studi di Padova und am Massachusetts Institute of Technology (MIT), eine Zeit, die ihn - wie er sagt - wegen des dort herrschenden Wettbewerbsgeistes bis heute nachhaltig geprägt hat. Anschließend kehrte er nach Italien zurück, wo er als Teamleiter am Istituto Italiano di Tecnologia (IIT) tätig war und das Motor Learning and Rehabilitation Laboratory leitete. Nach seiner ersten Professur (Assistenzprofessor an der Nanyang Technology University of Singapore) wechselte er in die Niederlande (Professor für Biodesign) an die Universität Twente und schließlich nach Heidelberg, wo er als Professor für Medizintechnik und Biorobotik das ARIES-Labor (kurz für Assistive Robotics and Interactive ExosuitS) leitet. Auch hier liegt der Schwerpunkt auf weichen Exoskeletten, die Menschen mit neurologischen Erkrankungen unterstützen und eine Unterstützung beim Gehen und am Arbeitsplatz bieten.
„Eine offene Community ist extrem wichtig“
Am MIRMI hat er die Aufgabe, seine Ideen und Forschungsansätze unter anderem in das Geriatronik-Forschungsteam einzubringen und die Entwicklung des Campus Garmisch-Partenkirchen nachhaltig zu stärken. Interdisziplinarität ist für ihn entscheidend: „Eine offene Community, die Menschen mit unterschiedlichen Kompetenzen integriert und Brücken baut, ist essentiell“, sagt der Professor. Im Oktober wird er neben seinem Lehrstuhl für Intelligente BioRobotik-Systeme als stellvertretender Geschäftsführer des MIRMI starten. „Ich bin überzeugt, dass meine wissenschaftliche Expertise das bestehende Portfolio von MIRMI ergänzen und dem exzellenten Team zusätzliche Impulse geben wird.“
Text: Andreas Schmitz